„Was haben Unternehmenskultur und Arbeitswelten mit der Leistung der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen zu tun?„, das haben wir Gabriele Church von den Arbeitsweltstrategen gefragt und freuen uns sehr, daß sie dazu am 7. November auf dem 15. Leipziger Personalforum dazu gesprochen hat. Hier ihre Zusammenfassung:
„Auf den Punkt gebracht hat die Antwort Kurt Lewin – einer der bedeutendsten Psychologen des 20.Jahrhunderts – mit seiner Verhaltensformel. Diese besagt sinngemäß, dass das Verhalten einer Person abhängig von der Persönlichkeit selbst und den „Feldkräften“ des Umfelds ist. Wie sich also beispielsweise eine Mitarbeitende verhält, ist einerseits von der Person, ihren Motiven und Interessen, der Vorbildung, deren Fähigkeiten und Fertigkeiten usw. abhängig, andererseits aber auch von ihrem Umfeld, zu dem beispielsweise die Arbeitsinhalte, die Führungskraft, die Kollegen und Kolleginnen, das Klima und die Kultur des Unternehmens usw. gehören.
Nun kann das Unternehmen zwar nur bedingt die Person verändern, z. B durch Fortbildungs- oder Coachingangebote, aber die Unternehmenskultur und die Umgebung – also die Arbeitswelten – kann durch die Führung direkt und nachhaltig geformt werden. Dabei ist es wichtig, dass Unternehmenskultur und Arbeitswelt im Einklang stehen:
Ein Unternehmen, dessen Wertschöpfung durch interdisziplinäres, agiles Arbeiten entsteht, benötigt die entsprechenden Räumlichkeiten, wo Teams ungestört – vielleicht über einen längeren Zeitraum, vielleicht auch in Präsenz – Projekte entwickeln können. Hingegen ein Unternehmen, dass mit dezentralen Standorten und großzügigen Homeoffice-Regelungen maximale Flexibilität ermöglicht, sehr genau überlegen muss, wie deren gemeinsame Arbeitswelt aussehen soll, um Unternehmenskultur und Wir-Gefühl, sowie die interne Kommunikation zu stärken.
So wie sich die äußeren Rahmenbedingungen unserer Arbeit durch technologische und gesellschaftliche Faktoren ständig verändern, sind auch Anpassungen in der Arbeitswelt erforderlich. Dafür ist es erforderlich, die Unternehmenskultur zu verstehen, die Tätigkeiten der Mitarbeitenden zur analysieren und den Raum zu gestalten. Am Anfang steht also die Frage: Wie wollen wir (in Zukunft) arbeiten?“
Herzlich Dank, liebe Gabriele, für Deinen Vortrag!
Präsentation:
Bilder 15. Leipziger Personalforum: Claudia Koslowski / PIXAPOOL
Gabriele Church ist Architektin und Wirtschaftsmediatorin. Sie verfügt über mehr als 30 Jahre Erfahrung im Planen und Umsetzen von Hochbauprojekten. Unter anderem sind unter ihrer Projektleitung Schulen, Kindertagesstätten, Verwaltungsgebäude und Industrieanlagen entstanden. Als Führungskraft hat sie interdisziplinäre Projektteams angeleitet.
Bei allen Tätigkeiten liegt ihr Augenmerk auch auf Konfliktmanagement, im besten Fall Konfliktvermeidung.
Seit vielen Jahren beschäftigt sie sich mit Partizipationsprozessen, im Besonderen mit Mitarbeiterpartizipation in Unternehmen. Das Gestalten von Arbeitswelten, damit Mitarbeitende ihre Wirksamkeit entfalten können gepaart mit der Planung des strategischen Prozesses in den Unternehmen ist Schwerpunkt Ihrer Tätigkeit.
Leipziger Personalforum 